„Die Geschäftsgrundlage langfristig sichern“

Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher sichtbar – und so rückt auch das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Mittelpunkt. Die Bankenbranche bildet dabei keine Ausnahme. Rund 30 Führungskräfte und Verantwortliche genossenschaftlicher Institute trafen sich daher beim „Forum Nachhaltigkeit“ auf Schloss Montabaur. Während des zweitägigen Treffens gaben die Dozenten einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen. Die Teilnehmer, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, nutzten die Gelegenheit, sich branchenübergreifend zu vernetzen und intensiv zu diskutieren.

Philipp Bäcker, Leiter Nachhaltigkeit der R+V-Versicherung, betonte in seinem Vortrag die zentrale Rolle der Finanzbranche bei der Förderung von Nachhaltigkeit. „Langfristig wird Nachhaltigkeit unsere Profitabilität und Geschäftsgrundlage sichern“, erklärte Bäcker. Er gab einen tiefen Einblick in die Auswirkungen von Klimarisiken auf Versicherungen. Durch die Zunahme von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen und Dürren, die durch den Klimawandel verstärkt werden, steigt auch die Zahl der Schadensmeldungen und damit die finanziellen Belastungen für Versicherungen. Bäcker stellte klar, dass es im ureigenen Interesse der Branche liegt, aktiv Maßnahmen zur Reduzierung von Klimarisiken zu ergreifen. Dazu gehören auch die Reduktion des CO₂-Fußabdrucks in der Kapitalanlage und das Angebot nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen.

Ein weiterer Aspekt, den Bäcker in seinem Vortrag hervorhob, ist die steigende Erwartungshaltung der Kundschaft. Immer mehr Menschen legen Wert auf nachhaltige Finanzprodukte und erwarten von ihren Versicherungen und Banken, dass diese Verantwortung übernehmen. Zudem spielen regulatorische Vorgaben eine immer größere Rolle. Regierungen und Aufsichtsbehörden weltweit verschärfen die Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften, was die Finanzbranche zwingt, ihre Geschäftsmodelle entsprechend anzupassen. „Es liegt zudem in der genossenschaftlichen DNA, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“, so Bäcker weiter. Diese Haltung sei nicht nur ein ethisches Gebot, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um langfristig erfolgreich zu sein.